„Niemand hätte die beschwerliche Reise und den ungewohnten Kostümzwang auf sich genommen, wenn es sich nicht um ein kulturelles Ereignis von erregender Einmaligkeit handelte: den Karneval der Tiere.“ – Mit diesen Worten wurde das Publikum zum vierten Konzert der Kammermusikreihe „Musica classica“ des Maria-Ward-Gymnasiums begrüßt und von den Sprecherinnen Susanna Bönisch, Annika Reuter und Emilia Wassermann (alle 11Ga) mit den Texten Loriots durch den ersten Teil des Konzertabends mit Saint-Saens´ Karneval der Tiere begleitet. Mit Mabel Forner (11Ga) und ihrer Lehrerin Afrodite Stein-Stylianidou an den beiden Flügeln sowie einem Instrumentalensemble wurde die zahlreiche Zuhörerschaft in die wunderbar humorvolle wie auch berührende Welt der 14 kleinen musikalischen Parodien entführt. Da hüpften Eichhörnchen über die Klaviertasten, wilde Esel rasten durch die Manege, der Schwan glitt elegant übers Wasser und die Fossilien klapperten mit ihren uralten Knochen.
Im zweiten Teil des Abends, welcher zur Einweihung des neu angeschafften Konzertflügels veranstaltet wurde, erklangen mit J. S. Bachs Konzert für zwei Klaviere in c-Moll und J. Chr. Bachs Sonate für zwei Klaviere zunächst zwei traditionelle Werke aus der Zeit des Barocks und der Frühklassik, beide vorgetragen von Afrodite Stein-Stylianidou und Sigrid Weigl. Den Abschluss des Konzertes bildete die von Paulina Schima und Sigrid Weigl interpretierte „Scaramouche“ von D. Milhaud: Ein Werk, das vor Lebensfreude sprüht und dessen Musik von einer Kraft ist, die sich schnell zur Groteske steigert, sich aber ebensoleicht in sentimentalen Gesten verlieren kann. Schon in den ersten Akkorden bekommt man die Besonderheit dieses Werks zu spüren: Das Klavier wird als Schlaginstrument eingesetzt, Ragtime, Jazz und Elemente brasilianischer Folklore treten neben Stilzitaten vergangener Epochen auf – diese Vielseitigkeit hat Scaramouche weltweite Popularität eingebracht.
M. Theodorakis´ Sirtaki, welcher in einer Version für zwei Klaviere als Zugabe erklang, konnte sogar einige Tänzer aus dem Publikum motivieren, spontan das Tanzbein zu schwingen.
Die Zuhörer spendeten den Darbietungen nicht nur begeisterten Applaus, sondern füllten auch die am Ausgang aufgestellten Körbchen reichlich, hierfür ein herzliches Vergelt´s Gott! Daneben gilt es aber auch, dem Förderverein der Maria-Ward-Schulen Altötting ein großes Danke zu sagen: Der Verein hat über mehrere Jahre Rücklagen gebildet, so dass der wunderbare neue Konzertflügel der Marke „Schimmel“ nun für viele weitere musikalische Höhepunkte zur Verfügung steht!
12. Oktober 2023