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Latein

  • Eggl Stefan (Fachbetreuer)
  • Absmeier Barbara
  • Dzaack Gerlinde
  • Gründl Bettina
  • Peh Franz-Maximilian
  • Rieder Sylvia

Latinum

  • Schülerinnen und Schüler, die Latein als zweite Fremdsprache erlernen, erhalten das Latinum, wenn sie im Fach Latein im Jahreszeugnis der 10. oder 11. Klasse mindestens die Note „ausreichend“ erzielen.
  • Das Latinum kann auch durch eine Feststellungsprüfung am Ende der 9. Jahrgangsstufe erworben werden.
    Zu dieser Prüfung sind nur Schülerinnen und Schüler zugelassen, die im Jahreszeugnis der Jahrgangsstufe 9 im Fach Latein mindestens die Note „ausreichend“ erzielen und
    – kein Jahreszeugnis der Jahrgangsstufe 10 erhalten und Latein nach Jahrgangsstufe 10 nicht weiter belegen,
    – kein Jahreszeugnis der Jahrgangsstufen 10 und 11 erhalten und nicht beabsichtigen, Latein in der Qualifikationsphase weiter zu belegen oder
    – die gymnasiale Laufbahn nach der 9. Jahrgangsstufe beenden.

Kleines Latinum

  • Schülerinnen und Schüler, die im Jahreszeugnis der 9. Jahrgangsstufe mindestens die Note „ausreichend“ erzielen, erwerben automatisch das Kleine Latinum (sog. gesicherte Lateinkenntnisse).
  • In Bayern ist das Kleine Latinum in der Regel für das Studium von Germanistik, Fremdsprachen, Geschichte, Theologie oder Archäologie ausreichend. Nähere Informationen erhalten Sie an den jeweiligen Universitäten. Universitäten anderer Bundesländer können von den in Bayern gängigen Vorgaben diesbezüglich abweichen.
  • In den Jahrgangsstufen 6 – 8 arbeiten wir mit dem Lehrwerk Campus neu, Ausgabe C.
  • In der Lektürephase der 9. und 10. Jahrgangsstufe verwenden wir das Lesebuch Latein Mittelstufe aus der Sammlung ratio.
  • Die Lateinkurse in der Oberstufe (G 8) arbeiten mit dem Lesebuch Latein Oberstufe aus der Sammlung ratio.

Alle Lehrwerke stammen vom Buchner-Verlag. Dieser bietet gerade für die Unter- und Mittelstufe zahlreiches zusätzliches Übungsmaterial an.

Latein verursacht keine Ausspracheprobleme

Im Gegensatz zu anderen modernen Fremdsprachen, in denen die Schreibweise oft sehr stark von der Aussprache abweicht, werden alle lateinischen Wörter so ausgesprochen, wie man sie schreibt. Der Lateinunterricht läuft außerdem komplett auf Deutsch ab, d.h. man muss nicht Latein sprechen. Es wird in aller Regel nur vom Lateinischen ins Deutsche übersetzt. Im Lateinunterricht gibt es deshalb auch keine Diktate oder mündliche Schulaufgaben, in denen man die Fremdsprache fließend sprechen muss.

Für Schülerinnen und Schüler, die beim Sprechen in einer Fremdsprache unsicher sind oder Schwierigkeiten haben, sich in der Fremdsprache auszudrücken, kann Latein deshalb einen Vorteil bieten.

Latein unterstützt das Lernen von Fremdsprachen

Die meisten süd- und westeuropäischen Sprachen haben ihre Wurzeln im Lateinischen. Deshalb sind – trotz teils veränderter Schreibweise – eine Vielzahl lateinischer Wörter (und z.T. auch grammatischer Formen) in den romanischen Sprachen wiederzuerkennen: z.B. findet man das lateinische Verb cantare (singen) in allen romanischen Sprachen und dem Englischen in der gleichen Bedeutung wieder: cantare (italienisch), cantar (spanisch), cantar (portugiesisch), chanter (französisch), a canta (rumänisch), to chant (englisch). Was das Englische betrifft, so sind dort über 50% des Wortschatzes lateinisch-romanischen Ursprungs. Mit dem Anspruchsniveau englischer Texte nimmt die Nützlichkeit des lateinischen Wortschatzes erheblich zu.

Lateinschüler erwerben gewissermaßen einen europäischen Basiswortschatz, der es ihnen erlaubt, sich in romanisch geprägten Ländern zurechtzufinden.

Latein leistet einen Beitrag zum besseren Umgang mit der eigenen Sprache

Neben der Fähigkeit, sich besser auszudrücken, werden insbesondere im Lateinunterricht Kompetenzen trainiert, die auch zu einer besseren Beherrschung der deutschen Sprache beitragen können: z.B. Grammatikkenntnisse, Gliedern, Analysieren und Interpretieren von Texten oder die Fähigkeit, beim Übersetzen kreativ mit der eigenen Sprache umzugehen.

Latein vermittelt grundlegende Arbeitstechniken für viele andere Fächer

Latein als analytische Sprache erfordert ganz besonders nicht nur konzentriertes, exaktes Arbeiten sowie die Beachtung von Details, sondern auch selbstständiges Lernen und die Bereitschaft, sich ausdauernd mit einem Problem auseinanderzusetzen und dieses lösen zu wollen. Konzentration, Sorgfältigkeit und Genauigkeit sind Fertigkeiten, die immer wieder beansprucht und gleichzeitig trainiert werden und von denen Lateinschüler in vielen anderen Fächern – und nicht zuletzt im späteren Berufsleben – profitieren können.

Latein hilft, Fremdwörter zu verstehen

Da die meisten Fremdwörter lateinischen Ursprungs sind, fällt es Lateinschülern in der Regel leicht, solche zu erschließen. Wörter wie beispielsweise Agrarindustrie, Korrespondenz, salutieren oder narrativ kann man sich bereits früh in der 6. Klasse erklären, wenn man die zugrundeliegenden lateinischen Vokabeln gelernt hat. Besonders in höheren Jahrgangsstufen oder im Studium können Lateinkenntnisse für das Textverständnis von großem Nutzen sein, wenn deutsche (oder auch englische) Texte an Komplexität zunehmen. Durch den Umgang mit Fremdwörtern lernt man im Übrigen auch, sich im Deutschen gewählter auszudrücken.

Im Lateinunterricht wird Wissen über die Antike vermittelt

Zu einer guten Allgemeinbildung gehört zweifellos auch das Wissen über die Antike. Der Lateinunterricht vermittelt Einblicke in eine Vielzahl von Bereichen. Beispielhaft seien nur folgende genannt: Geschichte, Kultur, Philosophie, Politik, Recht und Alltagsleben der Römer und natürlich die griechisch-römische Mythologie.

Latein trägt dazu bei, den kulturellen Hintergrund Europas zu verstehen

Hier ließen sich beinahe unendlich viele Beispiele anführen. Deshalb seien nur exemplarisch einige Fragestellungen angeführt, mit denen man sich im Lateinunterricht auseinandersetzt: z.B.: Wie kam Europa zu seinem Namen? Wo werden antike Themen (z.B. aus der Mythologie) in der europäischen Kunstgeschichte wieder aufgegriffen? Welche Konsequenzen hatte der römische Imperialismus für Europa? Was verbindet einzelne Landessprachen? Warum ist es wichtig, sich für das Gemeinwohl einzusetzen? Welche Rolle spielt der Einzelne in der Gesellschaft?…

Latein ist Zulassungsvoraussetzung für bestimmte Studiengänge

Mit dem sogenannten Kleinen Latinum weisen Schülerinnen und Schüler Lateinkenntnisse nach, die sie bis zum erfolgreichen Abschluss der 9. Jahrgangsstufe erworben haben. Das Kleine Latinum ist Zulassungsvoraussetzung für einen universitären Abschluss (Master) in Studiengängen wie Geschichte, Germanistik, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Beabsichtigt man, diese Fächer auf Lehramt für das Gymnasium zu studieren, gilt dies ebenso.

Mit dem sogenannten Latinum (nach der 10. oder 11. Klasse) erwirbt man auch die Zulassungsvoraussetzung für Abschlüsse in Studiengängen wie Latein, Griechisch sowie katholischer und evangelischer Religionslehre. Möchte man beispielsweise Grundschullehramt mit Schwerpunkt Religion studieren, benötigt man ebenfalls das Latinum.

Die erforderlichen Lateinkenntnisse können zwar an der Universität nachgeholt werden, jedoch ist dies sehr zeitaufwändig und arbeitsintensiv und führt nicht selten zu Studienabbrüchen.

Mit Latein hält man sich die Zweigwahl offen

Für das Maria-Ward-Gymnasium gilt: Nur Schülerinnen und Schüler, die in der 6. Jahrgangsstufe Latein wählen, haben ein Jahr später noch einmal die Wahlmöglichkeit zwischen den Fächern Französisch (für den sprachlichen Zweig), Wirtschaft (für den Wirtschaftszweig) oder Politik und Gesellschaft (für den sozialwissenschaftlichen Zweig) ab Jahrgangsstufe 8.

  • Wegen ihrer Formenvielfalt und hohen Dichte an sprachlichen Informationen sind lateinische Texte nicht so einfach zu entschlüsseln wie dies in modernen Fremdsprachen der Fall ist. Deshalb sollte ein Lateinschüler Geduld sowie die Bereitschaft zum sorgfältigen Arbeiten und „Tüfteln“ mitbringen.
  • Wie in allen anderen Fremdsprachen auch ist das Lernen von Vokabeln und Formen und deren beständige Wiederholung essentiell für das Fach Latein. Deshalb sollten Lateinschüler zum selbstständigen Lernen bereit sein. Das kann auch Spaß machen, z.B. indem man sich kreative Eselsbrücken baut.
  • Jemand, der Latein wählt, sollte natürlich Offenheit für die antike Kultur mitbringen. Wer an mythologischen Gestalten wie Odysseus, Aeneas oder Herkules interessiert ist, wer gerne von den griechischen und römischen Göttern hört, wer gerne etwas über das Alltagsleben der Römer erfahren möchte, der ist bei uns richtig.